Hebert Alarmanlagenbau © Jürgen-Treiber / PIXELIO © D.-D. / PIXELIO Die Blitzschutzsysteme sollen bauliche Anlagen vor Brand oder mechanischer Zerstörung und Personen vor Verletzung oder gar Tod bewahren. Blitzschutzeinrichtungen werden in Schutzklassen I bis IV definiert. Da es keinen 100%igen Schutz vor Blitzeinschlägen  gibt, wird in der höchsten Schutzklasse I von einer 99%igen Sicherheit ausgegangen. In der Tabelle unten sind die einzelnen  Schutzklassen mit den wichtigsten Parametern angegeben. Das Blitzschutzsystem besteht aus dem äußeren und dem inneren Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz besteht aus der Fangleitung, den Ableitern und der Verteilung des Blitzstromes in der Erde. Der innere Blitzschutz umfasst den Potentialausgleich und den  Überspannungsschutz der elektrischen Geräte. Die Fangeinrichtung kann als Fangstab oder Fangleitung ausgelegt sein. Sie muss den Abschmelzungen am Einschlagpunkt  standhalten und den Blitzstrom aufnehmen können. Wegen der hohen Beanspruchung muss die Fangeinrichtung ausreichend  dimensioniert sein. Auf Grund der Annahme, dass der Durchschlag des Leitblitzes zur entgegenkommenden Fangentladung vom Schutzobjekt in jede Richtung erfolgen kann, wird ein Blitzkugelverfahren zur Anordnung der Fangeinrichtung genutzt. Dabei wird eine imaginäre Kugel  über die zu schützenden Gebäude gerollt. An den Stellen, an denen die Kugel das Gebäude berührt, muss eine Fangeinrichtung  installiert werden. Der Radius der Kugel ist entsprechend der Schutzklasse definiert. Blitzkugelverfahren Die Ableitungen verbinden die Fangeinrichtung mit dem Erder. Aus elektrischen, termischen und mechanischen Gründen müssen auch sie mit einen Mindestquerschnitt ausgelegt sein. Die Ableitung zur Erde sollte so kurz wie möglich verlegt werden. Zur Sicherheit und zur Verteilung des Stromes sollten mehrere  Strompfade zur Erde installiert werden. Entsprechend der Schutzklasse ist der Mindestabstand von zwei parallelen Ableitern  festgelegt. Die Erdung übernimmt die Ableitung der elektrischen Ladung in das Erdreich. Allgemein gilt: Je geringer der elektrische Widerstand, desto besser ist die Erdungsanlage. Es gibt in modernen Gebäuden immer einen Fundamenterder. Der Fundamenterder ist bei der Errichtung des Fundaments angelegt worden und optimal für den Blitzschutz geeignet. Falls an dem zu schützenden Objekt kein  Fundamenterder existiert (z.B. bei frei stehenden Antennenmasten), können Erder separat angelegt werden. Dafür gibt es entweder Oberflächenerder aus Bandstahl, die in der Tiefe um einen Meter waagerecht in die Erde eingebracht werden, oder Tiefenerder, die aus Rund- oder Profilmaterial mindestens 2,5 Meter senkrecht in die Erde geschlagen werden. Da das Erdermaterial besonders  durch Korrosion beansprucht wird, besteht es oft aus feuerverzinktem Stahl und wird an der Anschlussstelle über dem Erdboden  noch mal gesondert geschützt. Einteilung der Schutzklassen Schutzklasse Sicherheit max. Blitzstrom Radius der Blitzkugel Abstand der Ableiter I                              99%     200 kA                        20 m                                 10 m II                              98%     150 kA                        30 m                                 10 m III                              97%     100 kA                        45 m                                 15 m IV                              97%     100 kA                        60 m                                 20 m Materialquerschnitt für Fangeinrichtungen und für Ableitungen Material Querschnitt Fangeinrichtung Querschnitt Ableitung Kupfer               35 mm2                                   16 mm2 Stahl                         50 mm2                                   50 mm2 Aluminium              70 mm2                                   25 mm2