Hebert Alarmanlagenbau © Jürgen-Treiber / PIXELIO © D.-D. / PIXELIO Mechanische Sirenen Eine mechanische Sirene (auch Motorsirene) besteht aus einer schaufelradähnlichen Trommel (der sogenannte Rotor) und einem diese umschließendes unterbrochenes Gehäuse (der sogenannte Stator). Durch das Drehen der Trommel durch einen Elektromotor, wird der entstehende Luftstrom laufend abgeschnitten und erzeugt einen Ton. Die Tonhöhe hängt von der Drehzahl und der Zahl der Schaufeln, den sogenannten Ports der Trommel ab. Die Tonhöhe einer Sirene in Hertz berechnet sich aus den Umdrehungen pro Sekunde, multipliziert mit der Anzahl der Ports. Durch das Anlaufen und Auslaufen des Motors ergibt sich ein höher und tiefer werdender Ton. Dies kann man aber auch verhindern, indem statt einer Blechhaube, die zum Rotor einen fixen Abstand besitzt, eine Klappe, die beim Lauf der Sirene mit einem Elektromagneten abgehoben wird und beim Abschalten die Öffnung des Rotors verschließt. Solche Typen werden überwiegend in Amerika als Sirenen für Sonderalarme verwendet. Die Einheitssirene vom Typ E 57 mit 9 Ports (ursprünglich westdeutsche Standardsirene) beispielsweise heult mit einer Lautstärke von 101 dB(A) in 30 m Entfernung und einer Tonhöhe von 420 Hz bei 2800 Umdrehungen pro Minute. Ihr Ton ist in ländlichen (dünnbesiedelten) Gebieten in 600 m Entfernung mit ca 70 dB(A) hörbar. In dicht bebauten Gebieten wie Industriezonen oder in Regionen mit mehrstöckigen Gebäuden kann mit der E 57 bei gleicher Lautstärke nur noch eine Reichweite von circa 350 m erzielt werden. In Österreich werden keine einheitlichen Sirenen verwendet, sondern den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst. Ferner existieren kleine handgetriebene Sirenen, die unabhängig von einer Stromversorgung verwendet werden können. An diesen Handsirenen befindet sich eine Handkurbel. Auch hier ist die Tonhöhe von der Drehzahl abhängig. Pneumatische Sirenen Kopf einer HLS Pneumatischen Sirene erzeugen ihren Ton ähnlich einer mechanischen Sirene durch zyklische Unterbrechung des Luftstroms, die auch durch einen elektromotorgetriebenen Rotor im Sirenenkopf stattfindet. Im Gegensatz zur mechanischen Sirene, bei der der Luftstrom durch die Zentrifugalkraft entsteht, wird hier aus einem Vorratsbehälter unter dem Sirenenmast Druckluft mit etwa 16 bar zum Sirenenkopf geleitet. Nach dem Rotor wird die Luft in mehrere Hörner geleitet. Der Vorteil dieser Lösung besteht einmal im sofort verfügbaren Druckluftvorrat, der von einem Kompressor kontinuierlich wieder aufgefüllt wird, und andererseits in der sehr viel größeren Leistung dieses Sirenentypes. Bei einem Modell mit einer Kopfhöhe von 20 Metern beträgt der Schalldruck am Boden 20 Meter von der Sirene entfernt etwa 130 dB, und der Ton ist noch in einer Entfernung von 12 km zu hören. Die Wegentfernung beträgt, je nach Wind, zwischen 6 und 8 Kilometern. Der Sirenenkopf sitzt auf einem Mast oder vereinzelt auf Gebäuden. Kompressor und Lufttanks befinden sich meist in einem unterirdischen Maschinenraum. Der Kompressor wird von einem Dieselmotor angetrieben, teilweise auch von einem Elektromotor. Der Rotor im Sirenenkopf bezieht seine Energie aus Akkumulatoren. In den Jahren ab 1990, also nach dem Kalten Krieg, wurden in Deutschland viele dieser Sirenen aufgrund der hohen Wartungskosten und des verminderten Anforderungsprofiles durch elektronische Varianten ausgetauscht oder ersatzlos entfernt. Eine Variante pneumatischer Sirenen ist auch in den Vereinigten Staaten noch verbreitet. Sie unterscheidet sich durch die Luftzufuhr, die während des Alarms durch den Kompressor erfolgt. Einen Lufttank gibt es bei dieser Variante nicht. Als weiterer Unterschied sind bei einigen Modellen Rotoren mit zwei oder mehr Reihen von Ports und entsprechenden Statoren verbaut. Dadurch lässt sich ein Doppelton erzeugen. Mittels Magnetventilen können die beiden Töne auch abwechselnd gegeben werden. Elektronische Sirenen Elektronische Sirenen erzeugen den Ton mit einem Lautsprecher und einem elektronischen Verstärker. Mit einer Steuerung kann man ebenfalls das Auf- und Abschwellen der mechanischen Sirene nachempfinden. Vorteil der elektronischen Sirenen ist, dass sie über keine beweglichen Teile verfügen. Somit verringern sich Gewicht, Wartungsaufwand und Stromverbrauch. Mittels Versorgung über einen Akku, der durch Solarzellen oder über das Stromnetz geladen werden kann, ist diese Sirenenart auch teilunabhängig vom Stromnetz. Die einzelnen Schalltrichter können in gewünschte Richtungen gedreht werden, um bestimmte Gebiete stärker oder schwächer zu beschallen. Ferner lassen sich mit elektronischen Sirenen auch Sprachdurchsagen realisieren.
                                                          Sirene DS 977 (Grünauer Sirene) Die DS 977 wurde bis 1989 vom VEB Elektromotorenwerk Grünhain(VEM) in der damaligen DDR hergestellt. AB 1970 war die SD 977 die Standart Sirene der DDR für dem Zivilschutz. Eine Sirene dieses Typs findet man noch oft in Gemeinden der neuen Bundesländer. Wegen dem Dach ähnelt das Aussehen der E57 wobei  dieses einwenig stärker gewölbt ist. Gegen über der E57 ist sie auch ein bisschen Schwerer und benötigt 0,5 KW weniger Leistung, welches dazu für das sie etwa 1 Sekunde länger braucht um ihre maximal Lautstärke zu erreichen. Dies wirkt sich aber nicht auf die Lautstärke der DS 977 aus. Die Sirene aus Grünhain wurde meisten auf einem Standrohr installiert und seltener auf Dreibein oder Vierer- Bock Halterungen.